2. Juli: Der Umbau startet

Andreas und ich sind schon früh wach. Die Autos haben wir schon gestern Abend im Dorf abgestellt, damit die Hoffläche frei ist für Material, Werkzeug, Maschinen und was heute noch so alles kommt.
Unsere größte Sorge: Was macht das Wetter?
Kurz nach 8 Uhr sind die Kameraleute, die Redakteurin Jette von der Produktionsfirma und das Gartenprofi-Team von Dennis Thiele da. Heute wird alles auf links gedreht. Gehölze roden, Teich ausheben, die Terrassenflächen vorbereiten und die Flechtwand zur EG-Terrasse abreißen. Ein strammes Programm.

Es geht los, die Kameras sind immer dabei. Zuerst misst Dennis die obere Terrasse mit dem Laser ein. Die finale Gesamthöhe gibt die untere Treppenstufe vor. Ein Gefälle wird eingemessen, dann legen Leon und Samuel los und machen die Erdarbeiten an der Hauswand. Das dauert fast den ganzen Tag. Parallel dazu kümmern sich Dustin und Dennis um das Entfernen der alten Flechtwand.

Andreas nutzt die Zeit, in der die ersten Sequenzen gedreht werden. Er schnappt sich kurzerhand seinen Freischneider und mäht die Böschung. Denn Dennis will die Böschung als Hauptfahrweg für die Bagger nutzen und von der Rasenfläche aus arbeiten. Das schont den Rasen rund um die obere Terrasse und spart viel Zeit. Außerdem kann er von hier aus mit dem Bagger überall hin fahren, ohne allzu viel Grün zu zerfahren.

Frank hebt die Splittdecke auf der unteren Terrasse ab. Das ist nötig, weil der Untergrund durch eine zusätzliche Lage an Schotter frostfest gestaltet werden soll. Andreas unterstützt ihn dabei.

Als erstes ist der Teich dran. Dennis und Frank beratschlagen, wie sie die Teichschale unbeschadet aus der Erde ziehen. Frank hat eine zündende Idee…

Mit dem Spaten löst er zuerst rundherum das Erdreich am Teichrand. An einer Stelle gräbt er ein Loch, in das er Wasser laufen lässt. Dieses Loch macht er nach und nach tiefer, füllt es immer wieder mit Wasser, damit der Teich aufgeschwemmt wird und schließlich einfach herausgehoben werden kann. Einfache Physik, wie er sagt. Ich bin trotzdem skeptisch. Und nicht allein damit.

Unglaublich – nach kaum mehr als zehn Minuten ist die Teichschale tatsächlich lose und wir heben sie zu dritt aus dem Boden. Sie ist scheinbar völlig unbeschädigt.

Jette, die Redakteurin für unseren Dreh, schaut Dennis zu, wie er den Bagger die Böschung hinauf manövriert. Am Dienstagmorgen ist der Rasen noch grün.

Meine Aufgaben für heute: Teichschale schrubben. Sie riecht wie das Seehundbecken im Kölner Zoo, meint Tommy, der Kameramann.
So sieht sie nach drei Stunden Schrubben aus. Aber was ist das…?
Da ist doch etwas kaputt. Ein Loch? Kann man das reparieren? Au weia.
Als es nachmittags immer mehr regnet, deckt Dennis kurzerhand die Böschung mit einer Bauplane ab, damit der Boden nicht allzu rutschig wird.
Während ich hingebungsvoll die Teichschale schrubbe, legt Frank den Ballen des gelben Fächerahorns sorgfältig frei. Hier zeigt sich, dass er mal in einer Baumschule gelernt hat.
Als nächstes ist die Mädchenkiefer dran. Ihr geht es mit dem Bagger an den Kragen, besser gesagt die Wurzel. Für sie ist im neuen Garten keine Verwendung mehr, deswegen fällt die Wurzelbehandlung etwas robuster aus.
Der Bagger bricht sie kurzerhand ab – ein Geräusch, das sich anhört wie das Zähneziehen beim Zahnarzt. Nun tut mir die Mädchenkiefer doch leid. Aber nur kurz, denn..
…wenige Sekunden später ist auch ihr mächtiger Wurzelballen Geschichte. Jetzt hat Frank Platz, um sich um den Schlitzahorn zu kümmern. Die Gärtner hatten sich dazu entschieden, sie vor dem Herausholen nicht zu beschneiden. Nach dem Erlebnis mit dem Bagger an der Mädchenkiefer bin sehr gespannt, ob das filigrane Astwerk dieser brachialen Gewalt standhält.
Zuerst legt Frank wieder den Ballen frei. Nach 20 Jahren in der Erde braucht das seine Zeit. Schließlich ist der Ballen rundherum abgestochen, so dass bei jedem Spatenstich der Baum ins Wackeln kommt. Alle Äste sind noch dran. Aber jetzt kommt Dennis mit dem Bagger, fährt die Schaufel aus und…
…greift unter den Ballen, schiebt die Schaufel ins Erdreich und hebt den Baum heraus. Das wiederum dauert kaum mehr als eine Minute.
Der Schlitzahorn hat einen vorübergehenden Platz auf der oberen Terrasse. Jetzt bin ich über das Wetter froh, denn bei 17 Grad und Nieselregen wird er überleben. Jetzt, da er frei steht, wird seine Größe sichtbar. Er ist ausladender als es den Anschein hatte. Und – alle Äste sind noch dran. Team Dennis, ihr seid echte Klasse!
Jetzt ist die Glanzmispel dran. Andreas schaut Dennis beim Ausheben zu. Sie wird einen neuen Platz gegenüber der Haustür finden.
Andreas befreit die alten Flechtwände von den Efeuresten.
Dennis und Dustin bei der Vorbereitung für den neuen Windschutz zwischen Rasen und EG-Terrasse. Inzwischen ist es zu nass, um den Beton zu gießen.
Und das Wetter überhaupt? Es hat uns heute reichlich viel abverlangt. Von Niesel- bis Platzregen war alles dabei. Am Ende des Tages sind wir nass bis auf die Haut, der Boden ist aufgeweicht und alles wirkt irgendwie trostlos.
Weil auch über Nacht wieder Regen fallen soll, deckt Dennis die Fahrrampe an der Böschung mit Baufolie ab. Denn wenn der Bagger dort nicht mehr hochkäme, wäre der gesamte Zeitplan hin.
Kurz vor 18 Uhr reicht es. Das Team Dennis fährt ins Hotel nach Uckerath. Morgen früh um halb acht geht es weiter. Einen schönen Abend, Jungs! Und ein dickes Dankeschön für den ersten Umbautag.